Der Beruf des Glasers

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Glaser arbeiten in Glasereien, in denen sie das von Glasproduzenten hergestellte Glas mit verschiedenen Werkzeugen weiterbearbeiten. Zu diesen Werkzeugen gehören Glasschneider, Bleimesser, Klotzhebel, Schleifmaschine, Kittfräse, Glasbrechzange und Zuschneidewinkel. Dieser Handwerksberuf wird in die Bereiche Glasbau sowie Fenster- und Glasfassadenbau eingeteilt.

Die Geschichter der Glasbearbeitung

Schon in vorchristlicher Zeit war die Glasschleiferei in der Mittelmeerregion bekannt. Es gab aber noch keine Herstellung von klarem flachen Glas, wie zum Beispiel Fensterscheiben. So bestanden die Fenster Europas vorwiegend aus Holzrahmen, welche mit dünner Tierhaut bespannt wurden. Diese waren schnell ersetzbar. Erst im Spätmittelalter kam Glas hinzu, nämlich die Butzenscheiben in Gottes- und Adelshäusern. Flaches Glas wurde im Laufe des 17. Jahrhunderts hergestellt. Dazu benutze man Polier- und Walztechniken. Später stieg auch im Bürgertum der Bedarf nach Glas und es entstand das Glaserhandwerk als Beruf.

Die Ausbildung

Die Ausbildung zum Glaser dauert 3 Jahre. Die Lehrinhalte werden im Betrieb und in der Berufsschule vermittelt. Für den Berufsabschluss wird die Gesellenprüfung abgelegt. Ab dem zweiten Lehrjahr wählt der Auszubildende zwischen den Spezialisierungen Glasbau oder Fenster- und Glasfassadenbau.

Mit der bestandenen Gesellenprüfung ist eine Weiterbildung zum Techniker sowie zum Meister möglich.

Der Arbeitsalltag

Die Glasbearbeitung ist eine Herausforderung. In unserem Alltag bekommen wir viel Glas zu sehen, was vom Badezimmerspiegel bis zur beeindruckenden Glaskuppel reicht. Der Werkstoff Glas ist so vielseitig einsetzbar, daher ist die Arbeit der Glaser sehr abwechslungsreich.

In diesem Beruf gehört der Umgang mit schweren Apparaten ebenfalls dazu. Glas wird poliert und geschliffen. Es gehört jedoch nicht nur die Arbeit mit den Maschinen dazu, sondern auch die Betreuung von Kunden samt ihrer zum Teil anspruchsvollen Wünsche.

Neben der Kundenbetreuung ist auch Teamarbeit mit anderen Glaserkollegen, Elektrikern, Schreinern und weiteren Handwerkern gefragt. Erst durch den Zusammenbau verschiedener Materialien entsteht das Endprodukt.

Es hängt vom gewählten Ausbildungsschwerpunkt und vom jeweiligen Arbeitgeber ab, ob man filigrane Aufgaben oder die groben Arbeiten erledigt.

Im Glasbau steht die handwerkliche Kreativität im Vordergrund. Hier werden zum Beispiel Bilder eingerahmt und in Szene gesetzt. Je nach gewähltem Ausstellungsort für ein Bild kommt eine andere Sorte Glas zum Einsatz. UV-Glas eignet sich, wenn das Bild vor Sonneneinstrahlung bewahrt werden soll. Wenn Reflektionen auf dem Glas vermieden werden sollen, nimmt man Glas mit Entspiegelung.

Das Glas wird nach den Kundenwünschen vorbereitet, indem Skizzen gefertigt werden. Mit Maschinen wird anschließend die Form ausgeschnitten und das Glas abgeschliffen. Hier ist Millimeterarbeit gefragt, da alle Teile zusammenpassen müssen.

Das Verglasen von Balkonen sowie der Einsatz von Türen aus Glas gehören zu den üblichen Aufgaben. Die vorbereiteten Teile werden gemeinsam mit anderen Handwerken montiert.

Weitere Informationen finden Sie bei Bayer Glasverarbeitungs- u Handelsges.m.b.H.


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